Du hast gerade dein Abitur gemacht und bist hochmotiviert endlich ins Studium zu starten! Doch dann kommt die Universität und kippt dir erstmal einen großen Eimer Eiswasser über den Kopf. Gänsehaut breitet sich rasend über deine Haut aus, die Nackenhaare stehen stramm und das kalte Wasser tropft über deine Stirn – oder ist es doch der Angstschweiß? Uni ist nicht gleich Schule. Das geben einem einige Professoren auch gleich am Anfang zu spüren: „Sehen Sie nach links, sehen Sie nach rechts. Diese Personen werden nächstes Semester nicht mehr bei Ihnen sein“ (der gängige Spruch im Jurastudium). Uff. Doch keine Panik! Der erste Schritt zu einem erfogreichen Studium ist die Akzeptanz.
Akzeptiere, dass dein Körper keine Maschine ist. Du wirst Tage haben, an denen deine Motivation oder Konzentration fehlt. Du wirst Klausuren nicht bestehen oder nicht das gewünschte Ergebnis erhalten. Du wirst krank werden in Mitten der Klausurenphase oder lieber „netflixen“ und chillen, als öffentliches Baurecht zu pauken. Das ist okay!
Werde dir bewusst, dass du nicht perfekt sein musst! Es ist völlig normal, dass es in deinem Studium auf und ab geht. So ist das nun mal im Leben. Verschwende deine kostbare Zeit nicht damit dir Vorwürfe zu machen. Versinke nicht im Treibsand des Perfektionismus. Schon gar nicht im ersten Semester! Akzeptiere, dass du dich auf die neue Situation einstellen musst. Uni ist nicht gleich Schule. Gibt dir Zeit, dich an das neue Format zu gewöhnen. Es ist okay, wenn du öfter hinfällst als (scheinbar) deine Kommilitonen. Steh auf, sag es ist okay und mach weiter. Vielleicht kommst du aus einem kleinen Dorf und bist nun in eine große Stadt gezogen. Um dich herum haben sich bereits Gruppen gebildet und du fühlst dich alleine. Die Uni in ihrer prunkvollen Gestalt ähnelt so gar nicht deiner alten Schule. In den wirren Gängen fühlst du dich verloren. Gerade im ersten Semester prasseln so viele neue Eindrücke auf dich ein. Die ganze Situation ist völlig neu und vielleicht bist du auch schon super aufgeregt neue Freunde zu finden, also verabredest du dich jedes Wochenende mit deinen Kommilitonen, anstatt den Stoff vorzulernen.
Natürlich solltest du von Anfang an dein Bestes geben. Aber verlange nicht zu viel von dir! Feiere jeden deiner Erfolge, auch wenn sie so klein und unbedeuten erscheinen mögen. Akzeptiere, dass du am Anfang deine Schwierigkeiten haben wirst. Kämpfe nicht gegen dich selbst an. Das schürt nur Zweifel und kostet Kraft. Vertraue darauf, dass es viele andere gibt, denen es so geht wie dir (sonst würde ich diesen Text wohl kaum verfassen).
Diese Akzeptanz sollte sich als Fundament durch dein gesamtes Studium ziehen. Akzeptiere, dass du nicht ständig hundert Prozent geben kannst, manchmal hinfallen wirst, deine Motivation und Konzentration immer wieder nachlässt und du auch Pausen benötigst.
Deine Meinungsstreiterin
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Veröffentlicht von Jenni
Hallo lieber neugieriger Mensch!
Mein Name ist Jenni. Ich bin 1996 in Rothenburg o.d.T. geboren und in Baden-Württemberg an der Grenze zu Bayern aufgewachsen. Weshalb ich mein Studium auch im schönen Würzburg absolvierte, da ich sehr Heimatverbunden bin. Nicht sonderlich erstaunlich für eine Introvertierte. Anders als die Tatsache, dass ich Rechtswissenschaften studiert habe - jedenfalls für Personen, die Introversion mit Schüchternheit verwechseln. Doch so "zen" wie ich auch bin, kann ich in tiefgründigen Gesprächen manchmal überhaupt nicht aufhören voller Leidenschaft zu reden. Da rollt mein Partner, mit dem ich schon 12 Jahre meines Lebensweges teile, gerne mal schmunzelnd die Augen. Außerdem hatte ich schon als Kind einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und habe nach wie vor immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer.
Meine Werte? Hilfsbereitschaft, Empathie, Mitgefühl, Gerechtigkeit, Treue, Kreativität, Achtsamkeit.
Wie viele Introvertierte liebe ich es zu schreiben. So habe ich bereits einen Fantasyroman (Die Königin der Elmire: die Schrift des Lunox) veröffentlicht und schreibe gerade am zweiten Teil. Dabei möchte ich nicht meinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben verdienen - auch, wenn das natürlich cool wäre! Sondern schreibe nach dem Motto: wenn es nur einem Menschen Freude bereitet, dann hat es sich schon gelohnt. Dabei vergesse ich auch nicht, dass das Schreiben in erster Linie für mich da ist. Aktuell verfasse ich auch einen Ratgeber für Studenten, um meine Erfahrungen weiterzugeben.
Als Tutorin- und Mentorin an der juristischen Fakultät Würzburg fand ich nämlich die Freude daran, anderen Studierenden zu helfen. Ich bin gegen eine Ellenbogengesellschaft und für Teamarbeit. Deshalb gründete ich meinen Blog "Die Meinungsstreiterin: achtsam & erfolgreich studieren". Der Name entstand aus dem Studium heraus. Wir Jurastudenten müssen ständig "Meinungsstreite" lernen und diskutieren. Ich fand das für das Leben ziemlich passend. Denn Arbeit und Leben in Einklang zu bringen ist ein großes Gut und führt gerne zu einem Meinungsstreit in unserem Geiste. Aber auch die Moral dahinter: nur, weil eine Meinung die herrschende ist, muss sie nicht zwangsläufig die richtige sein und vieles, kann man nicht wie in Mathe entscheiden. Das Recht ist nämlich nicht schwarz/weiß. Genauso wenig das Leben.
Achtsamkeit ist zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden. Ich beschäftige mich intensiv mit dem Erwerb von emotionalen Kompetenzen. Nach meinem Staatsexamen "besuchte" ich die Achtsamkeitsakademie vom Psychologen Peter Beer, machte Online-Kurse zum Thema Resilienz, Burnout-Prävention und emotionalen Kompetenzen, um mich persönlich weiterzuentwickeln.
Aktuell bin ich Rechtsreferendarin im Bezirk des OLG Bambergs in Würzburg und bereite mich auf mein zweites juristisches Staatsexamen vor.
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Der Spruch kommt echt bei allen.^^ … Persönlich bin ich ja unendlich froh, dass das Studium und Referendariat hinter mir liegen. Im Berufsleben werden die früheren unsympathischen anderen Juristen dann auch endlich wieder normal bzw. sortiert sich das gut aus, je nachdem, was man macht.
Dir unbekannterweise alles Gute für dein Studium und die Prüfungen!
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Na, das hört sich ja mal gut an 🙂 vielen lieben Dank!
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