Beitrag geeignet für: Jurastudenten
Hausarbeiten sind nicht jedermanns Lieblingsbeschäftigung. Auf eine Klausur lernt man, schreibt sie in zwei Stunden und vergisst sie dann nach der Feier mit Freunden. Doch eine Hausarbeit sitzt einem mehrere Wochen im Nacken. Wie soll man also da am Besten vorgehen? Hier sind meine kleinen Tipps, die dir hoffentlich etwas helfen:
Wie sieht eine Anfängerhausarbeit in Jura aus?
Die Hausarbeit ist im Grunde genauso aufgebaut wie eine Klausur. Du bearbeitest einen Fall und musst diesen lösen. Mach dich also nicht verrückt. Gehe wie in der Klausur vor!
Wo sollte ich schreiben?
Wenn du an einer Hausarbeit schreibst, dann kannst du leider nicht nur in deinen eigenen vier Wänden bleiben. Denn nicht jede Literatur lässt sich mit nach Hause nehmen. Wenn du dich aber überwiegend zuhause besser konzentrieren kannst, dann musst du dich auch nicht Tage in der Bib quälen. Plane deine Zeit! Bücher, die du nicht ausleihen kannst, bearbeitest du in der Bib und andere entleihst du. So kannst du auch noch zuhause konzentriert arbeiten.
Zeitmanagment
Wie man die Zeit richtig plant, ist nicht für jeden gleich zu beantworten. Einige müssen sich Wochen lang einlesen und schreiben dann alles an einem Stück. Andere lesen und schreiben parallel. Trotzdem gilt: lese dich erstmal etwas ein! Werde nicht panisch, wenn du zunächst „gar keine Ahnung“ hast. Denn manchmal braucht man erst einmal einige Bücher lesen, um das Thema richtig zu erfassen. Hast du zum Beispiel sechs Wochen Zeit, dann lese dich erstmal eine Woche lang ein. Anschließend kannst du dich „tiefer“ hineinlesen und schon mit dem Schreiben beginnen.
Wo finde ich die Literatur?
Beginn erstmal damit auf die Seite deiner Uni-Bibliothek zu gehen. Dort kann man meist Begriffe in die Suchleiste eingeben und so Bücher zu diesem Thema finden. Schreib dir alle Bücher raus. So bist du in der Bib nicht ganz verloren.
Für die Jurastudenten: auf beck.online kann man ebenfalls Begriffe eingeben und so nach Rechtsprechungen und Aufsätze suchen. An meiner Universität bekommt man mit dem Uni-Wlan Zugriff auf die Datenbank.
Umso mehr, umso besser? Erst vor kurzem habe ich einen Blogbeitrag von einem Korrektor gelesen, der meinte, dass die Note nicht so sehr davon abhängt, wie viel Literatur man verwendet hat. Die Frage ob drei Quellen im Verweis oder eine Quelle, soll deshalb nicht zu viel Zeit rauben. Allerdings macht es eine wissenschaftliche Arbeit aus, dass mehrere Ansichten zu dem Thema verinnerlicht wurden. Auf gut deutsch: nur weil einer das behauptet, muss es nicht wahr sein. Deshalb schaust du nach, ob auch andere diese Meinung vertreten. Es ist also gut, wenn man sieht, dass nicht nur ein Autor das so sieht, sondern auch noch andere. (Vertritt nur einer diese Ansicht, musst du natürlich nicht Panik bekommen, dass du nur eine Quelle in der Fußnote hast!)
Oft fällt es schwer die Quellen in eigenen Worten wiederzugeben, wenn man stundenlang hochjuristische Texte gelesen hat. Versucht grob alles rauszuschreiben. Meist wird das noch nicht eure eigene Wortwahl darstellen. Lest die Zusammenfassung durch und versucht diese nun in eigenen Worten wiederzugeben bzw. erklärt jemanden was ihr gerade gelesen habt. Sprechend fällt es oft leichter, den exakten Wortlaut des Autors zu vergessen.
Für die Jurastudenten: Manchmal kann es helfen Fallbücher durchzusehen und ähnliche Fälle samt Lösungskizze zu lesen. Aber Achtung! Lasst euch davon nicht zu sehr blenden. Jedoch kann das helfen auf den richtigen Weg zu kommen.
Zitate und Quellen
Wichtig ist, dass ihr nicht nur anderer Quellen präsentiert, sondern auch eure eigene Gedanken einbringt. Wobei bei Anfängerhausarbeiten die Anforderungen daran geringer sein werden, als bei Fortgeschrittenen. Fremdes Gedankengut sollte grds. in eigener Sprache dargestellt werden. Wörtliche Zitate sollten nur verwendet werde, wenn es wirklich auf den konkreten Wortlaut ankommt.
Für die Jurastudenten: Ob Definitionen zitiert werden müssen, fragte ich mich lange. Aber eigentlich ist das nicht schwer zu beantworten: alles was du dir nicht selbst ausdenkst, muss zitiert werden. Ich habe damals immer mit Kommentaren gearbeitet bzw. viele Definitionen wurden auch von den Gerichten so in Entscheidungen vorgegeben. Diese kannst du dann zitieren. Zitiert nicht aus Skripten! (z.B. Alpmann/Schmidt)
Formatierung
Suche auf der Homepage deiner Uni nach Leitfäden von Hausarbeiten. Möglicherweise hat dein Professor besondere Vorstellungen, was die Formatierung betrifft. Die Gliederung erfolgt in einem bestimmten Schema: A. I. 1. a) aa) (1) usw. Versuch dabei nicht über (1) hinauszugehen, da es sonst zu unübersichtlich wird.
Was, wenn ich durchfalle?
Keine Panik, wenn du durchfallen solltest. Vor allem, wenn es sich um deine erste Hausarbeit handelt. Hausarbeiten schreiben ist etwas ganz neues. Oft kann man sie auch ohne größere Not wiederholen. Schieb also den ärger beiseite und starte motiviert in die neue Runde!
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei deiner Hausarbeit! Deine Meinungsstreiterin