Justitia ist das Sinnbild der Gerechtigkeit und steht bei vielen Jurastudenten als Figur auf dem Schreibtisch. Doch wer ist sie eigentlich und woher kommt sie?
Auf Latein bedeutet iustitia Gerechtigkeit. Doch so hieß sie nicht gleich zu Beginn.
In der römischen Mythologie hieß Justitia zunächst Astraea, die die Erde in den Himmel verließ zum Sternbild der Jungfrau wurde.
Erst später wurde sie zu der Justitia, wie wir sie heute kennen. Doch war sie schon immer blind und warum ist die Waage heute schief, während sie früher gerade war?
Justitias Blindheit
Den meisten ist Justitia wohl mit verdeckten Augen bekannt. Doch früher wurde sie blind und ohne Augenbinde dargestellt. Ihre Blindheit ist ein Symbol für die Unparteilichkeit. Gemeint ist, dass Justitia objektiv anhand der Sachlage richtet.
Justitia richtet also ohne Ansehen der Person.
Erst im 16. Jahrhundert erhält Justitia ihre Augenbinde.
Das Richtschwert der Justitia
Das Richtschwert der Justitia soll verdeutlichen, dass das Recht auch mit nötiger Härte durchgesetzt wird. Sie hält es unterschiedlich. Manchmal hoch nach oben und manchmal mit der Schwertspitze nach unten.
Die Waage in Justitias Hand
Justitia hält in ihrer Hand eine Waage. Diese Symbolisiert die Abwägung der Sachlage. Das Für und Wider wird also abgewogen. Früher war die Waage ausgeglichen, doch wer Jura studiert kennt vermutlich den Grundsatz in dubio pro reo, der übersetzt wohl auch den meisten anderen bekannt sein wird: im Zweifel für den Angeklagten. Als Zeichen für diesen Grundsatz ist die Waage nun etwas schräg abgebildet.
Trägt sie auch manchmal was anderes?
Justitia hat in einigen Darstellungen einen Ölzweig in der Hand. Dieser soll den Frieden symbolisieren und nimmt Bezug auf die zerstrittenen zivilrechtlichen Parteien.
Ist Justitia immer eine Frau?
Justitia wird grundsätzlich immer weiblich dargestellt. Der Kupferstich sol justitiae ist dabei eine Ausnahme. Dieser stellt Christus mit Schwert und Waage dar.
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Veröffentlicht von Jenni
Hallo lieber neugieriger Mensch!
Mein Name ist Jenni. Ich bin 1996 in Rothenburg o.d.T. geboren und in Baden-Württemberg an der Grenze zu Bayern aufgewachsen. Weshalb ich mein Studium auch im schönen Würzburg absolvierte, da ich sehr Heimatverbunden bin. Nicht sonderlich erstaunlich für eine Introvertierte. Anders als die Tatsache, dass ich Rechtswissenschaften studiert habe - jedenfalls für Personen, die Introversion mit Schüchternheit verwechseln. Doch so "zen" wie ich auch bin, kann ich in tiefgründigen Gesprächen manchmal überhaupt nicht aufhören voller Leidenschaft zu reden. Da rollt mein Partner, mit dem ich schon 12 Jahre meines Lebensweges teile, gerne mal schmunzelnd die Augen. Außerdem hatte ich schon als Kind einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und habe nach wie vor immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer.
Meine Werte? Hilfsbereitschaft, Empathie, Mitgefühl, Gerechtigkeit, Treue, Kreativität, Achtsamkeit.
Wie viele Introvertierte liebe ich es zu schreiben. So habe ich bereits einen Fantasyroman (Die Königin der Elmire: die Schrift des Lunox) veröffentlicht und schreibe gerade am zweiten Teil. Dabei möchte ich nicht meinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben verdienen - auch, wenn das natürlich cool wäre! Sondern schreibe nach dem Motto: wenn es nur einem Menschen Freude bereitet, dann hat es sich schon gelohnt. Dabei vergesse ich auch nicht, dass das Schreiben in erster Linie für mich da ist. Aktuell verfasse ich auch einen Ratgeber für Studenten, um meine Erfahrungen weiterzugeben.
Als Tutorin- und Mentorin an der juristischen Fakultät Würzburg fand ich nämlich die Freude daran, anderen Studierenden zu helfen. Ich bin gegen eine Ellenbogengesellschaft und für Teamarbeit. Deshalb gründete ich meinen Blog "Die Meinungsstreiterin: achtsam & erfolgreich studieren". Der Name entstand aus dem Studium heraus. Wir Jurastudenten müssen ständig "Meinungsstreite" lernen und diskutieren. Ich fand das für das Leben ziemlich passend. Denn Arbeit und Leben in Einklang zu bringen ist ein großes Gut und führt gerne zu einem Meinungsstreit in unserem Geiste. Aber auch die Moral dahinter: nur, weil eine Meinung die herrschende ist, muss sie nicht zwangsläufig die richtige sein und vieles, kann man nicht wie in Mathe entscheiden. Das Recht ist nämlich nicht schwarz/weiß. Genauso wenig das Leben.
Achtsamkeit ist zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden. Ich beschäftige mich intensiv mit dem Erwerb von emotionalen Kompetenzen. Nach meinem Staatsexamen "besuchte" ich die Achtsamkeitsakademie vom Psychologen Peter Beer, machte Online-Kurse zum Thema Resilienz, Burnout-Prävention und emotionalen Kompetenzen, um mich persönlich weiterzuentwickeln.
Aktuell bin ich Rechtsreferendarin im Bezirk des OLG Bambergs in Würzburg und bereite mich auf mein zweites juristisches Staatsexamen vor.
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