Beitrag geeignet für: Jurastudenten
Falls du es verpasst hast, hier geht es zum ersten Teil des Beitrags.
Die Gliederung wird leider oft vernachlässigt. Doch dabei ist sie von großer Bedeutung! Beim richtigen Auseinandersetzen erfolgt die Reinschrift anschließend im Nuh. Während eine schlampige Gliederung zum Übersehen von Problemen oder Durcheinanderbringen der Schemata führen kann und damit zum Notenabzug.
Mach zuerst eine Grobgliederung!
Gerade im Strafrecht kann eine Grobgliederung durchaus sinnvoll sein. Nimm dir ein Schmierblatt zur Hand und unterteile es in Tatkomplexe, sowie Tathandlungen.
z.B. Tatkomplex 1 – Schlagen mit dem Hammer auf A’s Kopf, der dann verstirbt
Anschließend schreibst du alle Normen auf, die dir in den Sinn kommen. Denk dabei noch nicht zu viel nach. Schreib wirklich ALLE auf, die bei einer solchen Handlung einschlägig sein könnten. Sinnvoll kann es dabei sein das Inhaltsverzeichnis des Gesetzes einmal durchzugehen, um ja nichts zu übersehen.
z.B. § 211, 212, 223, 224, 226, usw.
Jetzt geht es an die Feingliederung
Betrachte deine Grobgliederung nochmal. Streiche offensichtlich nicht einschlägige Normen durch.
Lege gedanklich die Prüfungsreihenfolge fest. Beachte dabei gerade im Strafrecht die Konkurrenzen (Totschlag vor Körperverletzung) und in Zivilrecht die gängige Reihenfolge (Vertraglich vor Deliktisch etc.).
Das Denken sollte dabei ausschließlich beim Gliedern erfolgen, sodass du bei der Reinschrift nur noch flüssig schreibst. Das bedeutet, dass du für die Feingliederung natürlich Zeit benötigst. Aber schreib keinesfalls alles aus! Benutze verschiedene Symbole und Farben, z.B. (P) für Probleme und Schwerpunkte. Schreibe auch nicht die Definitionen aus, sondern markiere sie höchstens mit einem (D). Vertraue darauf, dass sie dir später wieder einfallen.
Für das Examen wird eine Gliederung von 2-2,5 Stunden empfohlen. Dabei kommt es natürlich darauf an wie schnell du schreiben kannst und ob du öfter über Formulierungen nachdenkst. Letzteres ist leider bei mir so, sodass ich diesen Richtwert für mich angepasst habe. Dabei heißt es: üben, üben, üben! Probier es auf jeden Fall im Klausurenkurs der Examensvorbereitung aus.
Auch für Nichtexamenskandidaten heißt es üben. Versuch in den Probeklausuren auch mal etwas zu riskieren, um herauszufinden, was für dich funktioniert. Viele trauen sich einfach nicht an die Gliederung heran, weil sie sehen, dass bereits alle fleißig schreiben. Lass dich davon nicht beeinflussen. Meist sind die Noten mit Gliederung deutlich besser, weil du strukturiert in der Arbeit vorgehst und nicht nach jedem zweiten Satz ein Sternchen * einfügst.
Viel Erfolg beim Üben! Deine Meinungsstreiterin ❤
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Veröffentlicht von Jenni
Hallo lieber neugieriger Mensch!
Mein Name ist Jenni. Ich bin 1996 in Rothenburg o.d.T. geboren und in Baden-Württemberg an der Grenze zu Bayern aufgewachsen. Weshalb ich mein Studium auch im schönen Würzburg absolvierte, da ich sehr Heimatverbunden bin. Nicht sonderlich erstaunlich für eine Introvertierte. Anders als die Tatsache, dass ich Rechtswissenschaften studiert habe - jedenfalls für Personen, die Introversion mit Schüchternheit verwechseln. Doch so "zen" wie ich auch bin, kann ich in tiefgründigen Gesprächen manchmal überhaupt nicht aufhören voller Leidenschaft zu reden. Da rollt mein Partner, mit dem ich schon 12 Jahre meines Lebensweges teile, gerne mal schmunzelnd die Augen. Außerdem hatte ich schon als Kind einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und habe nach wie vor immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer.
Meine Werte? Hilfsbereitschaft, Empathie, Mitgefühl, Gerechtigkeit, Treue, Kreativität, Achtsamkeit.
Wie viele Introvertierte liebe ich es zu schreiben. So habe ich bereits einen Fantasyroman (Die Königin der Elmire: die Schrift des Lunox) veröffentlicht und schreibe gerade am zweiten Teil. Dabei möchte ich nicht meinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben verdienen - auch, wenn das natürlich cool wäre! Sondern schreibe nach dem Motto: wenn es nur einem Menschen Freude bereitet, dann hat es sich schon gelohnt. Dabei vergesse ich auch nicht, dass das Schreiben in erster Linie für mich da ist. Aktuell verfasse ich auch einen Ratgeber für Studenten, um meine Erfahrungen weiterzugeben.
Als Tutorin- und Mentorin an der juristischen Fakultät Würzburg fand ich nämlich die Freude daran, anderen Studierenden zu helfen. Ich bin gegen eine Ellenbogengesellschaft und für Teamarbeit. Deshalb gründete ich meinen Blog "Die Meinungsstreiterin: achtsam & erfolgreich studieren". Der Name entstand aus dem Studium heraus. Wir Jurastudenten müssen ständig "Meinungsstreite" lernen und diskutieren. Ich fand das für das Leben ziemlich passend. Denn Arbeit und Leben in Einklang zu bringen ist ein großes Gut und führt gerne zu einem Meinungsstreit in unserem Geiste. Aber auch die Moral dahinter: nur, weil eine Meinung die herrschende ist, muss sie nicht zwangsläufig die richtige sein und vieles, kann man nicht wie in Mathe entscheiden. Das Recht ist nämlich nicht schwarz/weiß. Genauso wenig das Leben.
Achtsamkeit ist zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden. Ich beschäftige mich intensiv mit dem Erwerb von emotionalen Kompetenzen. Nach meinem Staatsexamen "besuchte" ich die Achtsamkeitsakademie vom Psychologen Peter Beer, machte Online-Kurse zum Thema Resilienz, Burnout-Prävention und emotionalen Kompetenzen, um mich persönlich weiterzuentwickeln.
Aktuell bin ich Rechtsreferendarin im Bezirk des OLG Bambergs in Würzburg und bereite mich auf mein zweites juristisches Staatsexamen vor.
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