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Zeitmanagement im Studium – Lernalltag strukturieren

Wenn man sie dich Fülle an Stoff vor Augen führt, ist man schnell verzweifelt. „Wann soll ich das nur alles schaffen?“. Ohne Lernplan und strukturierter Planung des Alltags funktioniert hier nichts. Ein geplanter Tag kann dazu führen, dass du dich weniger verloren und überfordert fühlst. Deshalb möchte ich dir hier zeigen, wie du deinen Lerntag planen kannst:

Den Berg erklimmen

In einem Online-Kurs (Burnout-Prävention) an der Uni habe ich ein interessantes Schaubild zum Thema Zeitmangement zu Gesicht bekommen. Die einzelnen Schritte um deinen persönlichen Berg zu erklimmen, kannst du dir mit der Eselsbrücke ALPEN merken:

  • A: Aufgaben notieren. Was ist zu tun? Welche Aufgaben sind zu bewältigen?
  • L: Länge schätzen. Welcher Zeitaufwand wird für welche Aufgaben nötig sein?
  • P: Pufferzonen. Wo sollten auf jeden Fall Pufferzonen eingebaut werden?
  • E: Entscheidungen treffen. Alles ist gut geplant, nun geht es los.
  • N: Nachkontrolle. Hat auch alles geklappt? Was hätte besser sein können?

Bezogen auf die Uni, könnte das wie folgt aussehen:

A: Was muss ich für die Klausur alles lernen? Muss ich Karteikarten schreiben? Muss ich auswendig lernen?

L: Wie viel Zeit habe ich zu lernen? Wie lange dauern die einzelnen Aufgaben, z.B. das Bearbeiten eines Falles? Wann ist die Klausur?

P: Kann ich eine Woche vor der Klausur eine Pufferzone einbauen? Schaffe ich es den Stoff so aufzuteilen, dass ich pro Woche einen Tag Puffer habe?

E: Ich habe alles gut geplant und ich werde meinen Zeitplan einhalten!

N: Bin ich zufrieden mit der Note? Was könnte ich nächstes Mal besser machen? Wo hatte ich Probleme?

Sich seinen Zielen bewusster werde:

Bilde deine Ziele nicht allgemein, sondern konkret, indem du ein Verhalten festsetzt („täglich lernen“) und nicht nur die Konsequenz („Klausur bestehen“).

  • Welche würden Sie weiter oben, welche weiter unten ansiedeln?
  • Welche Ziele sind Unterziele von anderen Zielen, d.h. welche Ziele dienen anderen Zielen?
  • Möchten Sie Ihre Fremdsprachenkenntnisse hauptsächlich verbessern, weil Sie gerne fremde Sprachen sprechen oder weil es für ein anderes Ziel (z.B. ein Praktikum im Ausland) nötig ist?
  • Gibt es neben dieser einfachen Zuordnung noch komplexere Zusammenhänge?
  • Dient ein Ziel vielleicht mehreren übergeordneten Zielen (z.B. könnte das Ziel „bessere Computerkenntnisse“ sowohl dem Ziel „mehr Erfolg im Studium“ als auch dem Ziel „anspruchsvollere Nebenjobs bekommen“ dienen)?

Selbstbeobachtung „VORHER“

Bevor du deinen Tag konkret planst, solltest du wissen was deine „Schwachstellen“ sind. Hier solltest du dich konkret und nachprüfbar beobachten. Wichtig ist auch, dass du das Verhalten beobachtest, das du auch beeinflussen kannst (Beispiel: du kannst nicht beeinflussen kontinuierlich abzunehmen. Aber du kannst deine Ernährung und deine sportliche Aktivität beeinflussen). Fasse dein Verhalten in einer Übersicht zusammen: wie oft verliere ich mich in social media? Was führt dazu, dass ich mein Handy in die Hand nehme? Wie viel fern sehe ich am Tag?

Prioritäten setzen

Setze Prioritäten anhand folgender Kriterien:

  1. Kriterium: Wichtigkeit = Wie wichtig ist diese Aufgabe?
  2. Kriterium: Dringlichkeit = kann diese Aufgabe (selbst, wenn sie wichtig ist) auch später erledigt werden?

Wenn eine Aufgabe wichtig und dringlich ist, dann sollte sie natürlich zuerst erledigt werden. Ist sie weder dringlich, noch wichtig, kann sie erstmal beiseite gelegt werden. Ist eine Aufgabe wichtig, aber nicht dringlich hat sie eine langfristige Bedeutung. Ist sie dringlich, aber nicht so wichtig, hat sie eher eine kurzfristige.

Ablenkungen vermeiden

Hier sind einige Möglichkeiten, wie du Störungen vermeiden kannst. Nimm dir am Besten ein Blatt Papier zur Hand und notiere unter jedem Stichpunkt Störungen und wie du sie mit der Technik vermeiden kannst. Du kannst auch erstmal alle Ablenkungen in einer Mindmap sammeln und den folgenden Punkten zuordnen:

  1. Der Ort: suche dir einen Ort, an dem du möglichst wenig Ablenkungen hast. Lernst du z.B. in der Bib, könntest du dein Handy im Schließfach lassen.
  2. Gedanken niederschreiben: mir hat es immer geholfen „To-Do’s“, die wie eine push-up-Nachricht in meinem Geist aufploppen, auf ein Notizblatt zu notieren. So habe ich nicht das Gefühl, dass ich die Aufgabe sofort erledigen muss, um sie ja nicht zu vergessen. Ich kann in Ruhe nach dem Lernen die Notizen durchgehen.
  3. Störungen umstrukturieren: wenn du weißt, dass dir täglich ein Freund schreibt und du sofort antwortest, kannst du auch vor dem Lernen dem Freund bescheid geben, dass du beschäftigt bist und erst am Abend seine Nachrichten durchließt. Erscheinen also täglich gewisse Störungen, kannst du sie in deinen Alltag einplanen.
  4. Ablenkungen abschirmen: benutze Apps, die verhindern, dass du während dem Lernen social media öffnest. Halte dein Lernzimmer immer sauber, damit du nicht in Versuchung kommst lieber aufzuräumen, anstatt zu lernen.

Selbstbeobachtung „NACHHER“

Notiere dir nach einem Lerntag wie das Lernen verlief. Was war gut, was war schlecht? Versuche somit herauszufinden, um welche Uhrzeit du am produktivsten bist, wann du unkonzentriert bist, wann du Hunger bekommst oder welche Aufgaben lieber vormittags oder nachmittags erledigt werden sollten. So kannst du entweder den bestehenden Lernplan umstrukturieren oder den nächsten verbessern.

Pausen einplanen

Pausen sind wichtig, damit das Lernen gut funktioniert. Unser Gehirn braucht Pausen. Wichtig ist jedoch, dass man für sich selbst herausfindet welche Pausen einem gut tun. Die Pausen dürfen nicht zu kurz kommen, sollten aber auch nicht zu häufig bzw. zu lang sein. Bist du im „flow“ ist eine Pause wohl weniger sinnvoll, wenn sie dazu führt, dass du danach in das Lernen nicht mehr hinein kommst. Ist sie so kurz, dass du dich zum Tisch zurückquälen musst, ist sie wohl ebenfalls nicht ideal. Finde hier also deinen eigenen Rhythmus und achte bewusst auf deine Gefühle vor, während und nach der Pause, um herauszufinden, welche Pausen die richtigen für dich sind.

Vorgeplante Pausen können dich zum Lernen motivieren, da du weißt, dass du bald mit einer Pause belohnt wirst bzw. nicht zu lange die Konzentration durchhalten musst. Also plane Pausen!

Empfohlen werden zwischen dem Lernen Minipausen einzulegen. Sie dauern zwischen 3 bis 15 Minuten. In dieser Zeit solltest du vom Schreibtisch aufstehen. Nach zwei Stunden Lernen solltest du im Idealfall eine größere Pause von 15 – 20 Minuten einlegen. Am Besten gehst du hierfür aus dem Lernzimmer und machst das was du möchtest (aber bitte nicht ans Handy gehen! Versuch immer bewusst und achtsam deine Pausen zu machen). Des Weiteren solltest du eine Erholungspause machen, wenn du länger als 3 Stunden am Tag lernen musst. Diese Pause sollte mindestens eine Stunde und höchstens 2,5 Stunden dauern.

(Randinfo für dich: Man kommt so auf ca. 6 h Lernen, die sich auf 8-9 h verteilen. Ich habe schon viel zu diesem Thema recherchiert. Sei es im Internet, in Ratgebern oder in Kursen meiner Uni. Immer wird es nicht empfohlen über 6 h pur zu lernen. Das soll anscheinend auf Lange Sicht keine größeren Erfolge erzielen).

Damit deine Pause auch einen Erholungseffekt hat, solltest du darauf achten, dass diese „attraktiv“ ist. Bedeutet: mach etwas, was dir wirklich Freude bereitet. Zudem sollte sich die Pause von der Tätigkeit unterscheiden. Wenn man also die ganze Zeit am Schreibtisch sitzt, ist es nicht ratsam dann auf der Couch zu sitzen. Erholung heißt auch, das Gehirn auf andere Gedanken zu bringen. Also versuch etwas zu machen, was sich von deiner Tätigkeit unterscheidet z.B. tanzen, kochen, singen, usw.

Nach dem Lernen

Ich persönlich kann aus Erfahrung sagen, dass es sehr wichtig ist, sich jeden Tag etwas schönes zu gönnen. Selbst wenn es nur 5 Minuten sind. Also was macht dir Spaß? Plane etwas Freude in deinen Alltag und du wirst motivierter sein. Wenn du jeden Tag nur arbeitest, dann wirst du auf Dauer mit verzogener Miene ins Bett gehen und dich morgens schon demotiviert an den Schreibtisch zerren.


Ich hoffe diese Tipps konnten dir Weiterhelfen! Viel Erfolg beim Lernen und Planen! Deine Meinungsstreiterin

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