Kurze Einführung zur neuen Kategorie
Da dies mein erster Beitrag dieser Kategorie ist, möchte ich dir erstmal eine allgemeine Einleitung geben: die Kategorie „#RefTagebuch“ soll (so weit wie möglich) von meinem Alltag als Referendarin berichten. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Tagebuch, nicht um die Vermittlung allgemeiner Tipps oder ähnlichem. Allerdings kannst du sicher aus meinen Erfahrungen Wissenswertes für dich selbst herausziehen.
Wenn ein Tagebuch, warum dann auf dem Blog und nicht über meinen studygram (Instagram)? Hintergrund ist, dass ich bemerkt habe, dass ich mich im Alltag viel wohler ohne social media fühle und ungern täglich in Instagram hineinsehe (deshalb hab ich auch nicht mal mehr einen privaten Instagram-Account). Ich möchte daher meine ggf. täglichen, aber definitiv regelmäßigen Erfahrungen vielmehr auf meinem Blog weitergeben (ohne Reizüberflutung und ohne tausend aufblinkenden Storys). Instagram werde ich weiterhin mehr als Stütze nutzen, so wie es mein Blog zuvor für @diemeinungsstreiterin war. Ich habe den Spieß also umgedreht 😉
Ich starte mein Referendariat in Würzburg, Bayern. Deshalb werden meine Erfahrungen mit denen von anderen abweichen.
Meine Anmeldung zum Referendariat
Ich habe meine Schwerpunktprüfung nach meinem ersten Staatsexamen gemacht, sodass ich erstmal etwas mit der Anmeldung warten musste. Das ist nämlich erst möglich, wenn man die juristische Prüfung bestanden hat und meine Note bekam ich erst nach dem Fristablauf. Schon nach bestandenen schriftlichen Staatsexamen bekam ich den Aufnahmeantragsbogen. Der aktuelle Bogen findet sich aber ganz einfach auf der Seite des Oberlandesgerichtes. Das Ausfüllen war halb so wild, nur weniges war aufwendig. Aber das eher wegen äußerer Umstände (der Passbildautomat spinnte und ich musste zum ersten Mal ein Führungszeugnis beantragen). Trotzdem war es ziemlich leicht. Nur, dass ich den Bogen bestimmt zehn Mal gelesen hatte, um zu überprüfen, ob ich wirklich alles ausgefüllt hatte. Als ich es zur Post gab, hatte ich ein wirklich ungutes Gefühl. Vor allem, weil man dann einfach nur warten muss. In Bayern ist es zumindest so, dass man einen Referendarsplatz definitiv bekommt und nicht warten muss. Spannend ist nur, wohin man kommt. Ich habe als Auswahl drei Gerichte angeben können. An erster Stelle stand bei mir Würzburg und ich hoffte sehr nicht umziehen oder nicht täglich ewig mit dem Auto fahren zu müssen. Im Aufnahmeantrag wird übrigens hingewiesen, dass die Verteilung nicht nach der Note der Ersten Juristischen Prüfung erfolgt, auch nicht nach Zweitstudium, Promotion etc. Es wird versucht die Aufnahme dort zu ermöglichen, wo der Bewerber/die Bewerberin einen längeren Familienwohnsitz oder sonstige engere Beziehungen (nicht Verlöbnis etc. umfasst) nachweisen kann. Anfang Februar bekam ich dann das vorläufige Aufnahmeschreiben. Es ist tatsächlich Würzburg geworden. Darüber habe ich mich sehr gefreut und es auch gar nicht glauben können, weil ich eher mit der Zweitwahl gerechnet habe.
Mitte März (ca. 2 Wochen vor Ausbildungsbeginn) bekam ich dann das richtige Aufnahmeschreiben. Es folgte wieder Bürokratie, die mich etwas mehr auf Trapp hielt als beim Aufnahmeantrag. Vor allem, weil man nun von anderen Behörden abhängig ist (z.B. Krankenkassen und Verkehrsunternehmen). Ihr wisst sicherlich, dass da manchmal einiges schief gehen kann. Es gab ein ziemliches Hin und Her. Allein die Fahrkarte war aufwändiger zu beantragen als ich dachte. Im Kundenzentrum sagte man mir, ich habe einen Anspruch auf eine Ermäßigung (bin schließlich in einem öffentlich-rechtlichen Ausbildungsverhältnis), bräuchte aber eine Unterschrift. Beim Telefonat mit dem Gericht erfuhr ich dann, dass das nicht möglich ist und der Angestellte beim Verkehrsunternehmen davon wohl nichts gewusst hat. Also fuhr ich ziemlich oft hin und her, um meine Fahrkarten zu erhalten. Aber am Ende hatte ich dann aber meine Fahrkarte und das abgehakt. Es waren eigentlich alles Dinge, die leicht zu erledigen sind, aber ihr wisst, wie das mit Bürokratie manchmal laufen kann. Es waren sozusagen ein paar Telefonate mehr nötig.
Eine Woche vorher, bekam ich eine E-Mail von meinem AG-Leiter und den darin enthaltenen Unterrichtsplan für die Einführungswoche. Ich ging von zweien aus (weil das so in den Unterlagen des OLG stand), aber es waren drei.
Die Aufnahmephase habe ich also nun hinter mir und sie war für mein Empfinden sehr angenehm organisiert. Mir hat es gefallen, dass es vor dem richtigen Aufnahmeschreiben noch einen vorläufigen gab, sodass man sich auf den Ort einstellen konnte (wenn man z.B. umziehen müsste). Auch schon eine Woche vorher den Unterrichtsplan zu bekommen, war sehr angenehm. Es war zwar viel Papierkram (aber das kennt man ja in Deutschland), aber ich habe es überlebt 😉