Beitrag geeignet für: Jurastudenten
Wie beginnen?
Zunächst liest du den Sachverhalt. Aber erstmal ohne Textmarker und ohne Stifte! Denn es ist wichtig, dass du den Sachverhalt auf dich wirken lässt. Dass du gleich etwas notierst könnte dazu führen, dass du dich nur noch – voller Freude, dass du ein Problem entdeckt hast – darauf konzentrierst und einiges übersiehst.
Nicht irgendwie lesen: Strukturiert!
Danach liest du erstmal den Bearbeitungsvermerk. Gerade im Strafrecht passiert es nämlich oft, dass eine Person ausgeschlossen wird. Wenn du dann dessen Strafbarkeit dennoch prüfst, dann… nun, das kannst du dir ja denken. Auch im Zivilrecht ist es oft so, dass nur nach z.B. Schadensersatzansprüchen geprüft werden. In meinem Examen war es sogar so, dass im Zivilrecht bis zu vier Aufgabenstellungen gegeben waren. Da war es enorm wichtig, zunächst den Bearbeitervermerk zu prüfen!
Wie markieren?
Zum Markieren kannst du dir selbst einige Methoden erarbeiten.
Du kannst mit Farben arbeiten: Blau für Schwerpunkt & Problem, Grün für Personen, etc.
Alles Umkreisen und Abhaken: dafür kann insbesondere sprechen, dass irgendwie alles im Sachverhalt wichtig ist, denn sonst würde das ja dort nicht stehen. Diese Methode kann dabei helfen, dass nichts übersehen wird und du wirklich dazu gezwungen wirst, die Information wenigstens irgendwo zu verwerten!
Ideen aufschreiben, aber wo?
Die Meisten werden wohl ihre Ideen auf dem Sachverhalt aufschreiben. Versuch doch mal deine Ideen auf einem separaten Blatt zu notieren. So hast du alles beisammen und dein Sachverhalt bleibt übersichtlicher. Dass du etwas vergisst, ist dann unwahrscheinlicher.
Deine Meinungsstreiterin
Gefällt mir:
Like Wird geladen …
Ähnliche Beiträge
Veröffentlicht von Jenni
Hallo lieber neugieriger Mensch!
Mein Name ist Jenni. Ich bin 1996 in Rothenburg o.d.T. geboren und in Baden-Württemberg an der Grenze zu Bayern aufgewachsen. Weshalb ich mein Studium auch im schönen Würzburg absolvierte, da ich sehr Heimatverbunden bin. Nicht sonderlich erstaunlich für eine Introvertierte. Anders als die Tatsache, dass ich Rechtswissenschaften studiert habe - jedenfalls für Personen, die Introversion mit Schüchternheit verwechseln. Doch so "zen" wie ich auch bin, kann ich in tiefgründigen Gesprächen manchmal überhaupt nicht aufhören voller Leidenschaft zu reden. Da rollt mein Partner, mit dem ich schon 12 Jahre meines Lebensweges teile, gerne mal schmunzelnd die Augen. Außerdem hatte ich schon als Kind einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und habe nach wie vor immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer.
Meine Werte? Hilfsbereitschaft, Empathie, Mitgefühl, Gerechtigkeit, Treue, Kreativität, Achtsamkeit.
Wie viele Introvertierte liebe ich es zu schreiben. So habe ich bereits einen Fantasyroman (Die Königin der Elmire: die Schrift des Lunox) veröffentlicht und schreibe gerade am zweiten Teil. Dabei möchte ich nicht meinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben verdienen - auch, wenn das natürlich cool wäre! Sondern schreibe nach dem Motto: wenn es nur einem Menschen Freude bereitet, dann hat es sich schon gelohnt. Dabei vergesse ich auch nicht, dass das Schreiben in erster Linie für mich da ist. Aktuell verfasse ich auch einen Ratgeber für Studenten, um meine Erfahrungen weiterzugeben.
Als Tutorin- und Mentorin an der juristischen Fakultät Würzburg fand ich nämlich die Freude daran, anderen Studierenden zu helfen. Ich bin gegen eine Ellenbogengesellschaft und für Teamarbeit. Deshalb gründete ich meinen Blog "Die Meinungsstreiterin: achtsam & erfolgreich studieren". Der Name entstand aus dem Studium heraus. Wir Jurastudenten müssen ständig "Meinungsstreite" lernen und diskutieren. Ich fand das für das Leben ziemlich passend. Denn Arbeit und Leben in Einklang zu bringen ist ein großes Gut und führt gerne zu einem Meinungsstreit in unserem Geiste. Aber auch die Moral dahinter: nur, weil eine Meinung die herrschende ist, muss sie nicht zwangsläufig die richtige sein und vieles, kann man nicht wie in Mathe entscheiden. Das Recht ist nämlich nicht schwarz/weiß. Genauso wenig das Leben.
Achtsamkeit ist zu einem wichtigen Teil meines Lebens geworden. Ich beschäftige mich intensiv mit dem Erwerb von emotionalen Kompetenzen. Nach meinem Staatsexamen "besuchte" ich die Achtsamkeitsakademie vom Psychologen Peter Beer, machte Online-Kurse zum Thema Resilienz, Burnout-Prävention und emotionalen Kompetenzen, um mich persönlich weiterzuentwickeln.
Aktuell bin ich Rechtsreferendarin im Bezirk des OLG Bambergs in Würzburg und bereite mich auf mein zweites juristisches Staatsexamen vor.
Alle Beiträge von Jenni anzeigen
Ein Gedanke zu „Juristische Klausuren schreiben – Teil 1: Sachverhalt bearbeiten“